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Veranstaltungen (DE) Berlin/Zwickau – 14.10.05 bis 17.10.05

Mimmi und Brumm feiern ein Fest


(Veranstaltertext)


Jeder Tag ist ein Fest und jedes Spiel ist Zeremonie


Jedes Spiel ist Zeremonie. Jede Zeremonie in verschiedene Ebenen eingeteilt. Werden diese vermischt, sind die Zuschauer vielfältig angesprochen. Bei Erwachsenen geht es der Figurenspielerin Margrit Gysin darum, das innere Kind zu wecken, bei Kindern darum, den kleinen alltäglichen Phantasien uneingeschränkt Raum zu lassen.


Dieser Gedanke prägt ihre Stücke. Aus unspektakulären Kleinigkeiten, nahezu aus nichts, entstehen wenn Margrit Gysin erzählt, grosse Geschichten. ?Eine meiner besten Möglichkeiten, Zugang zu Kindern zu haben, ist Theater? erklärt Margrit Gysin. Und sie verbindet in ihrem Spiel Figuren- und Erzähltheater auf unnachahmliche und einzigartige Weise.


Denn das ist ja das Faszinierende am Figurentheater: Es kann Lebendigkeit auf allen Ebenen herstellen. Ein Gegenstand wird genauso beseelt wie ein Mensch oder ein Tier. Eine Tasse, die sich bewegt, ein Stückchen Stoff, ein Zweig kann lebendig werden. Margrit Gysins Figuren sind meist kleine Gestalten, kunstvoll aus verschiedensten Materialien gebaut. Im seelischen Bereich gelten andere Dimensionen, Grösse ist relativ. Ein kleines Steinchen kann so gross sein, wie ein Berg.


Eben auf diese Weise erzählt Margrit Gysin in ihrem Stück Mimi und Brumm, frei nach Gabrielle Vincent, mit minimalem, äusseren Aufwand, bleibt beim Kleinen: kleine Figuren, kleine Begebenheiten, kleine Alltäglichkeiten. Aber daraus werden kleine, poetische, grosse Geschichten, die respektvoll sämtliche Phantasieressourcen der Kinder öffnen.


Spiel: Margrit Gysin. Regie führte Enrico Beeler.

Die Figuren bauten Margrit Gysin und Michael Huber.



Was auf der Bühne geschieht ...


Auf einem Stuhl mitten auf der Bühne, nahe dem Publikum, liegt ein riesig grosses Buch mit goldenen Fäden umwickelt. Davor sind auf dem Boden einige Kleinigkeiten verteilt: eine winzige Ziehharmonika, ein rotes Tässchen mit weissen Punkten, farbige Kreiden. Eine Frau begrüsst die Kinder beim Betreten des Theaterraums, fragt nach den Namen der Kinder und ob es ein kleines Goldstückchen oder ein Schneeflöckchen möchte. Sie zündet eine Wunderkerze an, setzt sich auf den Stuhl, nimmt das Buch auf den Schoss. Und sie beginnt den Goldfaden aufzuwickeln. "Wenn ein goldenes Bällchen gross wird, wird es eine Wunschkugel. Es ist ein bisschen schwierig eine zu bekommen.? Sie klopft an das Buch. Wer irgendwo eintreten will muss anklopfen! Sie öffnet die erste Seite, eine kleine Melodie erklingt, ein leeres, weisses Blatt ist zu sehen. Niemand zu Hause? Aber nein, in der Geschichte wohnen die vorwitzige Maus Mimi und Brumm der Bär, der Mimi hilft und sie beschützt und dabei unendlich geduldig ist. Für die beiden ist jeder Tag ein Fest, ein Heute-Fest. Sie klettern durch das Buch, entdecken ein grosses dunkles Leerloch, stopfen es mit hellem Papier, vermehren Küsse, putzen, singen, entdecken hinter der Sonne die Sterne, spielen, wünschen sich Prinzessinnen­wünsche und dressieren Marienkäfer. Aber natürlich streiten sie sich auch mal. Und doch: Als auf der letzten Buchseite ?Ende" steht, dann blättern sie einfach wieder zurück ...

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