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Halle: Ronja Räbertochter

Räuberberuf abgelehnt

27. Nov. 2005 (dw) – 

 

Horst Günther, Autor der UNIMA-Fachzeitschrift "das Andere Theater", schreibt über den Figurensommer Halle 2005*:

... Der sechste Abend – Ronja Räubertochter gespielt von Inga Schmidt und Carsten Dittrich, Regie: Friederike Krahl, Ausstattung: Inga Schmidt. Und wieder ist es ein Buch, dessen Inhalt querschnittartig mit Figuren umgesetzt wurde.
Eine echte Wurzel als Wald und Burg.
Der Anfang wird erzählt: In einer Gewitternacht wird Ronja als Tochter des Räuberhauptmanns Mattis geboren.
Plötzlich verwandeln sich die Spieler in Truden, indem sie sich Brillen mit starren bösen Blick aufsetzen und sich lauernd und gierig bis in die Reihen der Zuschauer hineinbewegen. Sie wollen das neugeborene Mädchen holen. Sie bekommen es nicht, aber ihr Freund, das Gewitter, spaltet die Mattisburg.
Von diesem Punkt an übernehmen kleine Ganzkörperfiguren, die von hinten gut zu fassen und zu bewegen sind, die Handlung. Ronja geht in den Wald, begegnet dem am gleichen Tag geborenen Sohn des Räuberhauptmannes Borka. Er rettet ihr das Leben, später rettet sie ihm das Leben – sie werden Freunde und wollen die feindlichen Väter miteinander versöhnen. Der Weg dahin ist schwer, er geht über Vermittlungsversuche der Mutter über Erpressungsattacken der Väter bis hin zum Zweikampf. Am Ende gibt es eine Einigung. Doch das junge Paar entsagt dem Räuberberuf.
Die Inszenierung beschränkt sich auf diesen roten Faden und lässt Nebenstränge und atmosphärische Details des Originals aus. Einige Szenen wurden sehr gut ausgespielt und es entstanden schöne Bilder. So wenn aus der Podestkiste die Graugnome auftauchen oder wenn aus einer Spielerhand eine Trude wird. Und bei: "Es wird Winter" nimmt der Spieler ein letztes Blatt von der Bühne und ein Schneetuch legt sich über die Burg. Ich hätte mir aber entsprechend dem Buch mehr Abwechslung, noch mehr und extremere Bilder gewünscht. Die Truden waren das Eindrucksvollste, das Figurenspiel blieb in der Wirkung dahinter zurück. Die Wurzel gibt nicht genug unterschiedliche Handlungsplätze her und die Puppen müssen lange reden und miteinander verhandeln, um den Inhalt der Geschichte umzusetzen. Allerdings wurden die Figurenbeziehungen gut gespielt und die Dialoge stimmig gesprochen.
Schöne Bilder, Puppen müssen lange reden.

*Teile dieser Berichterstattung können Sie auch in der Dezember-Ausgabe der UNIMA-Fachzeitschrift "das Andere Theater" lesen.

 

Kurzinfo

Titel: Ronja Räbertochter
Regie: Frederike Krahl
Schauspiel: Carsten Dittrich, Inga Schmidt
Ausstattung: Inga Schmidt

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