Berlin: "Neues Deutschland" und Afghanistan
Puppenspieler: Ich Esel!
Die Zeitung "Neues Deutschland" hat dem Puppenspieler Wieland Jagodzinski eine große Geschichte gewidmet. Jagodzinski hatte der Zeitung einen Brief geschrieben, in dem er sich als "Esel" bezichtigte. Anlass war eine Glosse in der gleichen Zeitung zum Thema Bundeswehr und Afghanistan, die mit dem Satz endete: "Welcher Esel würde freiwillig nach Afghanistan gehen?"
Jagodzinski war erstmals 2007 in Kabul, 2009 gründete er mit Unterstützung des dortigen Goethe-Instituts Parwaz Puppet Theatre, das erste afghanische Puppentheater-Ensemble. Im Dezember letzten Jahres feierte es die Premiere des Stücks "Warum fliehst Du, Kuh?", mit dem auf humorvolle Weise unter anderem Botschaften zum Thema Hygiene und Umweltschutz verbreitet werden.
Ein Mitglied des afghanischen Ensembles, Abdulhaq Haqoo, studiert zur Zeit an der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" in Berlin. Haqoo kehrt diesen Monat in seine Heimat zurück und soll dann die Leitung des Ensembles Parwaz Puppet Theatre übernehmen.
Wer wegen Jagodzinskis Brief an das "Neue Deutschland" glaubt, der Puppenspieler sei begeistert über Auslandseinsätze von US-Truppen und Bundeswehr, der irrt: Aus Potest raucht er keine amerikanischen Zigaretten mehr. Allein aus gesundheitlichen Gründen sollte er aber auch auf Zigaretten verzichten, die nicht von amerikanischen Konzernen stammen.
Links
- Website Parwaz Puppet Theatre
- Das "Neue Deutschland" über Jagodzinski: Wir leben noch!