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Erfurt: Mano Viva auf der Synagura

Hände, Kinder, Sensationen

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Finger mit Latex: Federica Lacomba | Foto: Lutz Edelhoff

Finger mit Latex: Federica Lacomba | Foto: Lutz Edelhoff

06. Jul. 2008 (ts) – 

Manege frei für die zwei Artisten! Das Spektakel kann beginnen: Seiltanz, Akrobatik, Jonglage und Feuerspucken. Doch nicht im Zirkuszelt mit hoher Kuppel sondern auf einer kleinen Tischbühne mit handgroßen Darstellern: Den figurierten Händen von Marco Grignani und Federica Lacomba. Das Familientheater Girovago e Rondella kreiert diese Vorstellung für das allerjüngste Publikum und wirkt hierbei wie eine fahrende Zirkustruppe, in der auch die ganze Sippe mitarbeitet: Als Musiker, als Techniker, als Akteur. Die beiden Söhne Timoteo Grignani und Facundo Moreno zaubern auf Gitarre und Cajon eine stimmige musikalische Sprache für das poetische Spiel der beiden Eltern. Die Kindergartenkinder im Publikum honorieren diese auf sie abgestimmte entsprachlichte Form mit Begeisterung.

 

Zunächst finden wir uns im Zirkus wieder, in dem die verschiedenen Möglichkeiten dieser Spielform in verschiedenen Kunststücken demonstriert werden. Der Geist der Perfomance greift auf das Publikum über und es entsteht eine Leichtigkeit, eine Fröhlichkeit mit anschließendem Nummernapplaus wie im Zirkus. Und natürlich gibt es nach der Vorstellung auch noch Merchandising in Form von DVDs und Puppenteilen zum Selbstversuch.

 

Das ästhetische Prinzip scheint die Linie dieser Komposition – dieser Nummernrevue zweier Hände – zu sein. Inhaltlich wirken die Verbindungen zwischen den einzelnen Darstellungen hingegen gar nicht bedingt. So tritt die Aufführung bald aus dem Zirkus heraus: Wir sehen eine Urzeit-Variation mit dem Birnenbaum der Erkenntnis und der Schlange. Ein Vulkan explodiert – wobei die Bilddramaturgie hier leider ins Leere läuft – und die Höhlenmenschen spielen Bobby McFerrin. Es entwickelt sich behutsam eine Parabel über Töten und Aufblühen, über Streit und Nähe. Zu den figurierten Händen gesellen sich Schmetterlinge und Vögel, die schließlich ziemlich brachial-keck den männlichen Protagonisten mit einer Straßenlaterne erschlagen. Dieser entschweb schließlich als bearmter Luftballon – und trägt seine Partnerin als Mitfliegerin auch hinfort.

 

Der Autor des Textes, Tim Sandweg, studiert Theaterwissenschaft und Germanistik an der Freien Universität Berlin. Den Text schrieb er für das "bulletin", die tägliche Festivalzeitung der Synergura. Wir bedanken uns beim Theater Waidspeicher und der "bulletin"-Redaktion für die Genehmigung des Nachdrucks.

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