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Marburg: 3. Preis für Theater der Jungen Welt

Bronze für Götter auf Gold-Sofa

18. Mar. 2008 (ms) – 

Das Theater der Jungen Welt hat mit seiner Produktion "How to Become God in One Hour and Twelve Minutes" im Rahmen der 13. Hessischen Kinder- und Jugendtheaterwoche in Marburg den 3. Platz des 'Festivalpreis 2008' belegt ("Bronze"). Die neunköpfige Jury, bestehend aus fünf Kindern und Jugendlichen sowie vier Erwachsenen, kürte die unkonventionelle "Schöpfungsgeschichte auf dem Sofa", eine Objekttheaterperformance des holländischen Theatermachers Robert Steijn aus dem Jahr 2006, gemeinsam mit dem Theaterhaus Frankfurt (1. Preis für das Kinderstück "Schwarz wie Tinte") und dem "theater überzwerg" aus Saarbrücken (Platz 2 für das Kinderstück "Für Dich"). Der Preis wird jährlich vom Freundeskreis Hessisches Landestheater Marburg vergeben.

 

Erst im Sommer 2007 hatte das Stück, das der holländische Performancekünstler und Tänzer Robert Steijn mit den drei SchauspielerInnen Chris Lopatta, Violetta Czok und Bettina Frank kreiiert hatte, eine besondere Auszeichnung erhalten: In der Saisonbilanz der Theaterfachzeitschrift "die deutsche bühne" hat eine ihrer Autorinnen die Produktion des Theaters der Jungen Welt die "Goldmedaille" in der Rubrik "Herausragender Beitrag zur Entwicklung des Schauspiels" in Deutschland verliehen.

 

Nach Gastspielen beim Festival "Starke Stücke" in Frankfurt und Rüsselsheim schrieb die Frankfurter Rundschau:

"Das Theater zeigt sich entblößt und überzeugt - wenn es dennoch gelingt, die Zuschauer zu bannen - umso kraftvoller.

Das Leipziger Theater geht in der Inszenierung des Theatermachers Robert Steijn diesen riskanten Weg und stellt an den Beginn des Schöpfungsaktes pure Dunkelheit. Fast schon unangenehm lang ist nur leises Atmen hörbar, dann ein vorsichtig geformtes "ich", "bin" - stotternd entsteht ein Mensch: die Körperteile erhalten Namen, treten ins Licht: Sichtbar werden Mann und Frau, gekleidet in Schottenrock und Katzen-Dress. Aus dem Off ist eine Regieanweisung hörbar: Eine Stunde und zwölf Minuten gilt es, "Gott" zu spielen. Zuschauer und Darsteller sind gleichermaßen ratlos. Wie, mit welchen Mitteln - alles ist offen? Der Krisenmoment des Theaters ist plötzlich greifbar, beunruhigt wie eine leere Papierseite den Schriftsteller.

Mit hoher Professionalität gelingt es den Darstellern Bettina Frank, Violetta Czok und Chris Lopatta, aus diesem Loch heraus zu klettern. Der Griff in die Einkaufstasche löst die Spannung, hervor kommen: eine Küchenreibe und eine Dose Buttermilch, die in einfachste Handpuppen verwandelt werden. Ein skurriles Spiel erotischer Annäherung beginnt..."

FR, 14.05.07

 

How to become God in one hour and twelve minutes

Eine Schöpfungsgeschichte auf dem Sofa von Robert Steijn, Chris Lopatta, Violetta Czok und Bettina Frank | Theater mit Objekten | Uraufführung [12+]

 

Willst du mal was richtig Langweiliges hören?

Am Anfang war das Dunkel und vielleicht noch ein Ton oder auch zwei. Am Anfang waren auch ein paar simple Gegenstände wie Pralinenschachtel, Kleiderbügel oder Reibe. Wie man daraus eine ganze Welt erschaffen kann, erzählt diese Schöpfungsgeschichte der besonderen Art, die der holländische Theatermacher Robert Stejn mit einem kleinen Ensemble von drei "Göttern" (manche würden vielleicht sagen "Spielern") entwickelte, eine Chill-out-Übung im Nichtstun.

 

Achtung: Ungeeignet für Publikum, welches sich nicht vorstellen kann, dass auch Buttermilch manchmal zu sexueller Erregung neigt.

 

Die nächste Vorstellung von "How to Become God in One Hour and Twelve Minutes" [15+] findet im Mai 2008 statt. Ende Mai wird der Festivalrenner bei dem Festival "Schöne Aussicht" in Stuttgart gastieren.

 

Von Robert Steijn stammt auch die Idee zur Theaterinstallation TOWER OF BABEL, deren Adaption "Hotel Babylon" 2005 im Zentrum der Interkulturellen Woche LEIPZIGER WELTEN stand.

 

Derzeit probt Robert Steijn mit dem Ensemble an einem Kinderstück von Mike Kenny, "Der Gärtner".

 

Als seine jüngere Schwester geboren wird, flüchtet der kleine Joe vor dem Trubel um das Baby zu seinem alten Onkel Harry in den Garten. Das Gedächtnis des alten Mannes lässt zu wünschen übrig, aber was das Gärtnern angeht, kann ihm niemand etwas vormachen. Ein Jahr lang säen, jäten, ernten und pflegen Harry und Joe den Garten und der Junge lernt von dem Alten, sich dem Kreislauf des Wachsens und Vergehens zu fügen.

 

"Der Gärtner" feiert Anfang September 2008 Premiere und ist die Eröffnungsinszenierung der Spielzeit 2008/09 am Theater der Jungen Welt.

 

Matthias Schiffner, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Theater der Jungen Welt

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