Erfurt: Erfolgreichstes Propaganda-Video seit al-Qaida
Bernd das Brot entführt
Das erfolgreichste Propaganda-Video seit al-Qaida ist einer Handvoll Hausbesetzer gelungen. In Erfurt entführten bislang Unbekannte einen etwa zwei Meter großen Haufen Plastik in Form der prominenten Ki.Ka-Puppe Bernd das Brot, der vor dem Rathaus öffentlich herumstand. Kurz darauf wurde ein Entführunsvideo (siehe unten) vom Opfer ins Netz gestellt. Das Opfer musste die von den Besetzern vereinnahmnten Gebäude einschließlich der "Küche für alle" besuchen. Das Video erweckt den Eindruck, dass Bernd das Brot teilweise frei reden durfte. Die Presse berichtet seit Tagen bundesweit.
Den Besetzern ist vom neuen Eigentümer eine Räumungsfrist gesetzt worden, die in knapp drei Wochen abläuft. Die Stadt hat den Besetzern ein Ersatzgrundstück angeboten, doch die lehnten bislang ab: Angeblich zu klein und die geforderte Vereinsgründung wird von diesen abgelehnt.
Sollte es mit Ablauf der Frist am 15. Februar tatsächlich zu einer polizeilichen Räumung kommen, dürfte der Polizeieinsatz unter weit größerem Medienintersse stehen als bislang erwartet. Am vergangenen Wochenende demonstrierten in Erfurt nach Veranstalterangaben knapp 1.000 Menschen gegen die geplante Räumung.
Bei dem besetzten Areal handelt es sich um das ehemalige Firmengelände von Topf & Söhne, dem "Ofenbauer von Auschwitz". Die Firma baute die Verbrennungsöfen für die Vernichtungslager der Nationalsozialisten und verdiente so am Massenmord.
Die Stadt will auf einem Teil des Geländes ein Museum einrichten, ein privater Investor will auf dem von ihm gekauften Teil Gebäude für Einzelhandel und Wohnen neu bauen.
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Montag 2. Februar
- Links:
Besetztes Haus Erfurt topf.squat.net
Förderkreis Geschichtsort Topf & Söhne www.topf-holocaust.de
Ki.Ka www.kika.de