Berlin: Internationale Organisationen

Austausch fördern

 

Es existiert eine Vielzahl von nationalen und internationalen Verbänden und Organisationen, die das Puppenspiel und Figurentheater mit ihrer Arbeit unterstützen und fördern, was aber kaum in der Öffentlichkeit bekannt ist.
Die größte und weltumspannende Organisation ist die UNIMA, Union Internationale de la Marionette. Der weltweite Dachverband hat seinen Sitz in Frankreich, die nationalen Verbände in den jeweiligen Ländern – unter anderem in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Der Deutsche Verband gibt die Fachzeitschrift Das andere Theater heraus.
Die UNIMA dient als Informationspunkt, richtet große, internationale Festivals aus und bemüht sich sowohl um Koordination, als auch um Vermittlung. Somit ist sie zentraler Anlaufpunkt für Schauspieler, Theater und Interessenten. Ziel ist es ein globales Netzwerk des Puppen- und Figurentheaters aufzubauen und zu pflegen. Es finden im Rhythmus von vier Jahren internationale UNIMA-Kongresse statt, die meist mit Festspielen verbunden sind. Magdeburg konnte im Jahre 2000 den Kongress ausrichten. Die Unterstützung, welche die Union ihren Mitgliedern bietet, liegt nur selten in der finanziellen Förderung. Ihre Arbeit ist vorrangig von ideellem Wert, denn sie treibt den kommunikativen Austausch voran und vereint damit die einzelnen Akteure des Genres. Es entsteht eine Gemeinschaft, die sich über historische und kulturelle Grenzen hinwegzusetzen vermag.
Der VDP, Verband Deutsche Puppentheater e.V., ist eine berufsständische Vertretung der professionellen FigurenspielerInnen in der Bundesrepublik Deutschland. Der Verein wurde 1968 gegründet und stellt einen Zusammenschluss deutscher Puppen- und Figurentheater dar. Die Ziele des VDP sind vielfältig. Sie erstrecken sich von der Förderung des Ansehens der Figuren- und Puppentheater in der Gesellschaft, über die Vertiefung der Kenntnisse über das Figurenspiel in der Öffentlichkeit als eine der ältesten Kunstformen überhaupt. Außerdem ist er um eine angemessene Vertretung der beruflichen Interessen seiner Mitglieder bemüht sowie um die Förderung der künstlerischen Auseinandersetzung. Zu diesen Zwecken schafft der Verband die Voraussetzungen für verschiedene Projekte. So können neben häufig veranstalteten Fachdiskussionen auch große Gemeinschaftsinszenierungen im In- und Ausland entstehen, die zu viel beachtetem Erfolg führen. Ein Beispiel dafür sind die "Internationalen Puppentheatertage", die im Oktober vergangenen Jahres in Mistelbach stattfanden.
Der VDP gibt die Zeitschrift "Puppen, Menschen & Objekte" zweimal jährlich heraus.
Das dfp, Deutsches Forum für Figurentheater und Puppenspiel e.V., wurde 1992 in Bochum gegründet und veranstaltet Projekte mit wechselnden Schwerpunkten, die den künstlerischen Austausch der Puppenspieler anregen. Es will für diese besondere Theaterkunst eine große Öffentlichkeit gewinnen, sucht und hält Kontakte zu nationalen und internationalen Einrichtungen. Das vom dfp veranstaltete internationale Figurentheaterfestival "FIDENA" kooperiert mit der "RuhrTriennale": im Oktober 2005 kam in Bochum die deutsch-kongolesisch-französische Figurentheaterproduktion "Le Cadeau: Das Geschenk" zur Premiere, begleitet von einem Kolloquium "Figurentheater mit Straßenkindern".
In Kooperation mit "Theater der Zeit" gibt das dfp das double heraus, das Magazin für Puppentheater und andere Künste.

Hinweis: Dieser Bericht ist im Rahmen des Praxisseminars "Aufbau eines Onlineportals" an der FU-Berlin entstanden.