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Premieren (DE) Bonn – 21.09.08 bis 22.09.08

Die fünf Geister


Theater mit Puppen und Objekten für Kinder und Familien nach dem gleichnamigen japanischen Märchen.


Spiel, Idee und Ausstattung: Sabine Köhler

Regie und Mitarbeit Ausstattung: Heiki Ikkola


Für Menschen ab 6.


Die Themen „Begegnung mit dem Fremden“ und „Objekte im Alltag“ standen bereits im Zentrum anderer Arbeiten, mit denen Sabine Köhler / Heiki Ikkola sich auf Forschungsreise begaben.

Mit diesem neuen Projekt für Kinder und Familien, das nun sechste gemeinsame Projekt, rücken diese Themen noch einmal ins Zentrum des Erzählens und darstellerischen Ausprobierens.

Einem Kinder- und Familienpublikum widmet sich diese Inszenierung, die die Geschichte vom Samurai Joshinari adaptiert. Joshinari, ein alter ausgemusterter Samurai in abgewetzten Kleidern, kommt aus dem verlorenen Krieg in ein geheimnisvolles Dorf, wo ihn niemand aufnehmen will. Hinter Fensterläden lugen Augenpaare hervor, überall wird er abgewiesen. Was geht hier vor? Haben die Menschen Angst vor ihm? Schließlich übernachtet er in einem alten verlassenen Tempel, den keiner der Dorfbewohner zu betreten wagt, dort wird er Zeuge einer geisterhaften Zusammenkunft. Er löst das Rätsel, das dahinter steckt und erlöst so Tempel und Dorf von einem Fluch. Ein kleines furchtloses Mädchen hilft ihm dabei.

Die Geister, die nachts in dem Tempel herum spukten, waren einfache Dinge des Alltags, vergessen, nutzlos geworden und irgendwo zurückgelassen. Mit Hilfe des Mädchens und ihres unverstellten Blickes findet Joshinari die fünf „Geister“ im Umkreise des Dorfes, bringt sie zusammen und begräbt sie. Von diesem Tag an kehrt Frieden in den Tempel ein, seit dem, heißt es, wird dort nicht mehr gespukt.


Eine Geschichte von Dingen - Ein Theater der Dinge


Was ist das Besondere der Gegenstände, denen der Samurai Joshinari in unserer Geschichte begegnet? Es sind Dinge, die von den Menschen des Dorfes gar nicht mehr wahrgenommen werden, die ähnlich wie der Held unserer Geschichte selbst „ausgedient“ haben und ihre ursprüngliche Bedeutung verloren haben.

In der Geschichte sehen wir aber zunächst nicht die Gegenstände selber, wir haben es mit Geistern zu tun, die sich, den Blicken des Samurai verborgen, wie Menschen anreden und allnächtlich im Tempel treffen. Die Adjektive, mit denen sie sich beschreiben, könnten die Beinamen von unheimlichen Geschöpfen, Banditen oder Piraten sein: „Der Lange, Zerfranste, der unschuldig Eingekerkerte“, „der Schimmernde, Gebogene, im Dickicht Verlorene“, „der Dürre, Zahnlose, am Baum Aufgehängte“, „der Kahle, Schnappende, nur halb Begrabene“, „der Bauchige, Unersättliche, im Teich Ertrunkene“.

Joshinari, selber vom Kriegsdienst und Schmähungen gezeichnet, und das kleine Mädchen, die die Beschreibungen einfach nur ernst nimmt und auf das überträgt, was sie sieht, lassen sich nicht vom unheimlichen Klang dieser Worte irreführen. Sie suchen und finden die beschriebenen Dinge, weil sie sich ohne Vorurteil und Wertung umschauen. In den bildhaften Beschreibungen der Dinge sehen sie einerseits Anhaltspunkte für ihre Suche und andererseits den Ausdruck von Seele und Schicksal der Dinge.


Objekte werden hier zu ernst zunehmenden Partnern. Ein Faktum, das Kindern wohl generell noch viel vertrauter als Erwachsenen ist, die die Dinge oft auf ihre bloße Funktionalität begrenzen.

Die in der Geschichte angelegte Erzählweise im Spannungsfeld zwischen Mensch, Objekt, Licht, Klang soll für Kinder zugänglich umgesetzt werden.

Zentrale Fragen beim Proben und Experimentieren sind: Wie erzählen Objekte/Dinge aus sich heraus? Wie lassen sich für Kinder lesbar spielerisch Wechselwirkung von Mensch und Ding auf der Bühne thematisieren? Auf den Erfahrungen der früheren Arbeiten aufbauend sucht das Inszenierungsteam nach Erzähl- und Spielweisen im Grenzbereich von Tanz, Puppentheater, Schauspiel, Clownerie und der Arbeit mit Projektionen.

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