Festivals (DE) Magedeburg – 09.06.07 bis 15.06.07

Blickwechsel - Hölle & Himmel

7. Internationales Figurentheaterfestival Blickwechsel â??Hölle & Himmelâ?? 9. â?? 15. Juni 2007 in Magdeburg.

Während des Festivals 2005 waren wir auf der Suche nach Heimat, der imaginären, der konkreten, der ersehnten, der verdammten, der nie gefundenen. Und mehr als 13.000 Festivalbesucher waren gemeinsam mit deutschen und internationalen Künstlern sensibilisiert für ein Thema, das man längst abgehakt oder als verstanden begriffen hatte. Hierbei spielten auch vergessene oder vernachlässigte Orte unserer Heimatstadt eine wesentliche Rolle, rückten neben der inhaltlichen Interpretation des Begriffes auch einen ganz pragmatischen Aspekt in den Fokus: Wie erfahre ich meine Stadt neu? Orte, wie der Klosterbergegarten, die ehemalige Diamant-Brauerei, die Walloner Kirche, die Rotehornspitze und andere erlebten mit Hilfe der Künstler eine sensible Neuentdeckung. Vielfältig und überraschend war das Spektrum an künstlerischen Ausdrucksmitteln, derer sich die Akteure dabei bedienten, und grenzenlos die Neugier des Publikums.

So, wie wir Heimat niemals au�erhalb unseres Ich finden werden, so gibt es einen Himmel oder eine Hölle vor allem durch unser eigenes Tun. Ich möchte diese Begriffe befreien von ihrer Kategorisierung als religiöse oder mythologische Begriffe, in dem sie als Orte der Belohnung oder Bestrafung in einem jenseitigen Leben gelten. Brauchen wir diese, wenn wir verantwortungsbewusst im Diesseits leben? Brauchen wir einen Glauben, au�er an uns selbst? Brauchen wir, um moralische Wesen zu sein, einen obersten Schiedsrichter, der uns sagt, was gut und was böse ist? Wir müssen uns engagieren und wir müssen wissen wofür. Unsere Kunst soll hierbei ein wichtiger Wegbegleiter sein.

Spannend wird die Suche, vielfältig die Sicht der zum Festival eingeladenen Künstler auf das Thema Mensch, mit seinem Selbstverständnis in Zeiten sich rasant verändernder Lebensumstände. So radikal sich unser Leben ändert, so vielseitig sind die Entwicklungen in der Formensprache unserer Kunst. Erwarten Sie mit Interesse das ganze künstlerische Spektrum des zeitgenössischen Figurentheaters. Mit grenzenlosem Optimismus, dem Brennstoff aller Kunst, freue ich mich auf eine Woche der Begegnungen, die uns möglicherweise wesentliche Erkenntnisse für ein unzeitgemä�es Leben vermittelt.

Ihr Frank Bernhardt, Künstlerischer Leiter